Elternwohnungen

“Herzlich Willkommen!”

So werden Mütter und Väter der Patienten der Kinderkrebsstation des Dr. von Haunerschen Kinderspitals in den Elternwohnungen begrüßt.

Die eigenen leidvollen Erfahrungen der betroffenen Eltern und späteren Mitglieder der Elterninitiative Intern 3 im Dr. von Haunerschen Kinderspital München e.V. führten damals zum Gedanken, eine kleine Wohnung anzumieten, um in den größten Notfällen Eltern mit einer Schlafgelegenheit auszuhelfen.

Der Schock über die schwere Erkrankung, die damit verbundene verständliche Angst und die Sorge um den Zustand ihres Kindes sind für alle Eltern Grund genug, in der Nähe des Kindes bleiben zu wollen.

Hohe Übernachtungskosten, welche die Haushaltskasse auf Dauer ganz erheblich belasten, bedeuten eine zusätzliche, für die meisten Familien unerschwingliche Erschwernis während der oftmals langen Phasen des stationären Aufenthaltes des Kindes.

Doch viel wesentlicher ist es, psychische Probleme der Kinder, die einerseits durch die Trennung von den Eltern und andererseits durch die Krankheit verursacht werden, so weit als möglich zu vermeiden. Das plötzliche Fehlen der Eltern, vor allem bei kleinen Kindern, ist eine zusätzliche Belastung für die Patienten. Sie sind durch die vielen notwendigen Untersuchungen und Behandlungen, die ja nicht immer schmerzfrei sind, ohnehin sehr beansprucht.

Nach wie vor ist es von unschätzbarem Wert, wenn die Kinder auch von ihren Eltern betreut werden. Die Zuwendung und Aufmerksamkeit der Eltern hilft sehr, psychische Probleme zu verhindern.

Die Raumnot im Dr. von Haunerschen Kinderspital lässt es nur in Ausnahmefällen (stillende Mütter oder finales Stadium) zu, dass Eltern im Hause übernachten können. Deshalb mussten die Übernachtungsmöglichkeiten erweitert werden. Mittlerweile stehen fünf Wohnungen mit insgesamt 35 Betten zur Verfügung. Die Eltern leben dort in freundlicher Umgebung in einer Gemeinschaft. In den Küchen, die mit den notwendigen Haushaltsartikeln ausgestattet sind, können kleine Mahlzeiten zubereitet werden. Gemütliche Gemeinschaftsräume bieten Gelegenheit zur Zerstreuung und zu Gesprächen mit den Mitbewohnern. Eine Mitarbeiterin der Elterninitiative organisiert die Belegung und kümmert sich um Pflege und Erhalt der Wohnungen. Es übernachten jährlich bis zu 4000 Personen.

Aus allem spricht der Wunsch, den Eltern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, so dass sie ein Stück Heimat auf Zeit finden, sich erholen und entspannen können und vielleicht sogar Freunde gewinnen.

Die Mehr LEBEN für krebskranke Kinder – Bettina-Bräu-Stiftung trägt einen erheblichen Teil der jährlichen Unterhaltskosten.